1909 geboren am 8. Jänner am Angstlerhof zu Obermauern am Fuße der Wallfahrtskirche "Maria Schnee" als jüngstes von sieben Kindern. Während und nach seiner Schulzeit 1915-1923, mußte er am älterlichen Bauernhof kräftig mitarbeiten.
1925 Beitritt zur örtlichen Musikkapelle, der er sein Leben lang angehörte. Er begann im heimischen Straßenbau zu arbeiten. Nebenbei verdiente er noch dazu mit nächtlichem Zementtragen zum Bau der, auf 2750 Meter gelegenen, Bonn-Matreierhütte. Er sparte alles für sein Ziel, Bildhauer zu werden.
1929 war es dann soweit, er begann in den Wintermonaten an der Schnitzschule Bruno Costa in St. Jakob in Defereggen mit der Schnitzerlehre.
1933-36 Besuch der Staatsgewerbeschule in Innsbruck unter Prof. Hans Pontiller, finanziert durch Schnitzen von hauptsächlich Kruzifixen und Krippen.
1936 begann er mit dem Studium der Bildhauerei an der Akademie München unter den Prof. Hahn, Thorak und Wackerle wo ihn
1940-45 der Krieg um seinen Akademieabschluß und seine inzwischen aufgebaute Existenz brachte. Dort war er Regimentsmusiker und schnitzte nebenbei für Vorgesetzte. Sein Vater, geboren 1853 und 1930 verstorben und der Tod fast all seiner Brüder in den Kriegen, zwangen ihn zur Rückkehr auf den elterlichen Bauernhof. Dort half er seiner Mutter und dem Bruder Josel und richtete sich eine Werkstätte in einem Nebengebäude des Hofes ein. Erste Aufträge, wie das Kriegerdenkmal in Virgen oder die Kreuzigungsgruppe in St.Veit stellten sich ein.
1949 Wiederaufnahme seines Studiums an der Akademie in Wien an der Bildhauermeisterklasse bei Prof. Santifaller.
1950 Abschlußdiplom als akademischer Bildhauer, weitere spärliche Aufträge wie ein vier Meter hohes Kruzifix zum Kriegerdenkmal 1952 in Rauris.
1956 ehelicht er Therese, led. Casoli (1930-2017) in Wien. Der erste von drei Söhnen kam zur Welt. Und der erste Großauftrag, eine Schutzmantelmadonna aus Sandstein, leiteten eine Serie von einem Dutzend Kunstwerke im öffentlichen Raum in Lienz ein. Dieser Auftrag ermöglichte den Umzug nach Virgen, Göriach 7, wo er sich ein bleibendes Anwesen mit Atelier schuf. Größere Aufträge und Ausstellungen brachten einen Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen von Osttirol hinaus. Holz und Stein waren seine Werkstoffe. Er wagte sich vermehrt an Bronzeplastiken, zu denen er die Modelle aus Ton schuf. Was ohne Aufträge eine finanzielle Herausforderung war, aber ihm erlaubten, seinen eigenen Stil zu verwirklichen.
1972 wurde ihm als ersten Osttiroler Künstler vom damaligen Bundespräsidenten Jonas der Titel "Professor" verliehen. Es folgten schaffensreiche Jahre im hohen Alter.
1985 ehrten ihn seine Musikkameraden zum 60. Mitgliedsjahr bei der Musikkapelle. Die Heimatgemeinde Virgen verlieh ihm die Ehrebürgerschaft. Der damalige Kulturrefent des Landes Tirol, Prof. Dr. Fritz Prior reihte ihn zu den besten Bildhauern des Landes.
1989 am 8. April nahm der göttliche Meister dem weltlichen Meister endgültig den Meisel aus der Hand. Er konnte auf ein schaffensreiches, doch am Ende durch eine langwierige, heimtükische Krankheit geprägtes, Leben zurückblicken.
1998 würdigte Dr. Elisabeth Maireth mit dem im Haymon-Verlag erschienenen Buch "Gottfried Fuetsch 1909-1989" sein Lebenswerk.
Geburtshaus des Künstlers in Obermauern, links erste Werkstätte |